Nach einer langen Autofahrt tun es die meisten Menschen den Katzen gleich: Sie räkeln sich und ziehen alle Glieder in die Länge, bis die Verspannungen nachlassen und der Körper sich weich und locker anfühlt. Radfahrer können diesen Effekt gezielt nutzen. Sportartspezifische Dehnübungen bessern typische Schmerzzonen, die den Spaß auf langen Touren oftmals ausbremsen.
So lassen sich zum Beispiel von der Haltearbeit strapazierte Muskeln an den Schultern und im Nacken mit einfachen Übungen lockern. Ziel der Übungen sind langfristige Effekte. Experten raten, während und kurz nach der Tour auf intensives Dehnen zu verzichten, um Mikro-Verletzungen der frisch beanspruchten Muskulatur zu vermeiden. Wer Beschwerden gezielt und auf lange Sicht lindern will, sollte das Stretching vielmehr als eigene Sporteinheit in seinen Alltag integrieren.
Die Flexibilität unseres Körpers bestimmt über die Art, wie wir Unfälle vermeiden. „Die Konsequenz beim Dehnen zahlt sich für Radfahrer in zweifacher Hinsicht aus“, verspricht Ulrike Daubermann, Physiotherapeutin und ehemaliger Profi im Bikemarathon. Schon nach den ersten drei Wochen fühle sich der Körper im Alltag beweglicher, erholter und frischer an. Darüber hinaus steige die Leistungsfähigkeit auf dem Rad.
Die Expertin betont: „Mit dem richtigen Dehnprogramm verlängern Radfahrer die Strecke, auf der sie schmerzfrei unterwegs sind.“ Zu dieser Leistungssteigerung tragen verschiedene Effekte des Dehnens bei:
Warum sind Dehnübungen für Radfahrer so wichtig?
Das regelmäßige Dehnen vor und nach der Fahrt ist der Schlüssel, um die Flexibilität zu verbessern, die Muskeln zu aktivieren und Verletzungen vorzubeugen. Ein gutes Aufwärmprogramm bereitet den Körper auf die körperliche Anstrengung vor, während das Dehnen nach dem Training hilft, die Ermüdung zu reduzieren und die Muskelregeneration zu beschleunigen. Darüber hinaus fördern Dehnübungen die Sauerstoffversorgung der Muskeln, verbessern die Durchblutung und ermöglichen eine komfortablere Haltung auf dem Fahrrad. Wenn du diese Routine in dein Training integrierst, wirst du dich nicht nur besser fühlen, sondern auch deine Leistung bei jeder Fahrt optimieren.
Schmerz-Prävention
Regelmäßiges Dehnen löst Verspannungen, d.h. die belasteten Muskeln bleiben im Alltag und auf dem Rad länger beschwerdefrei. Schöner Nebeneffekt: Ein flexibler Nacken ermöglicht beim Blick nach hinten einen größeren Bewegungsradius und verleiht Radfahrern ein angenehmes Gefühl von Sicherheit.
Leistungs-Steigerung
Die Leistungsfähigkeit der für den Vortrieb arbeitenden Muskeln nimmt zu. Regelmäßig gedehnte Muskeln zeigen in Versuchen eine bessere Kraftentfaltung in gedehnter Position und gleichzeitig eine höhere Zugtoleranz. Das sorgt dafür, dass Radfahrer längere Strecken ermüdungsfrei pedalieren können. Allerdings tritt dieser Effekt nur langfristig auf - einmaliges Dehnen macht sich bei der nächsten Ausfahrt noch nicht bemerkbar.
Schutz vor Verletzungen
Geschmeidige Muskeln gelten als weniger anfällig für Verletzungen wie Zerrungen oder Muskelfaserrisse. Einige Wissenschaftler glauben zudem, dass Heilungsprozesse nach entsprechenden Verletzungen in flexiblen Muskeln rascher ablaufen.
Arthrose-Bremse
Die Kombination aus Radfahren und regelmäßigem Dehnen ist ein perfekter Schutz vor Arthrose im Hüftgelenk. Das Pedalieren „schmiert“ die Gelenke, gleichzeitig erweitert das Dehnen der verkürzten Bein- und Hüftbeugemuskulatur den Bewegungsradius der Hüfte und beugt einem Kapselmuster vor. Auf diese Weise beugen Radfahrer einem punktuellen Abrieb des Knorpels vor, der in anderen Fällen die Arthrose vorantreibt. Das Gelenk bleibt damit auf lange Sicht leistungsfähig und schmerzfrei.
Dehnübungen - feste Trainingseinheit!
Während viele Radsportler Dehnübungen als feste Einheit in ihrem Trainingsplan verankern, arbeiten Freizeitfahrer meist ausschließlich am Ausbau ihrer Kondition und an der Kräftigung jener Muskeln, die rasche Leistungszuwächse sichern. Dennoch sollten sich gerade Freizeitfahrer regelmäßig dehnen, rät die Physiotherapeutin. Sie ist überzeugt: „Die Flexibilität unseres Körpers bestimmt die Art und Weise, wie wir uns bewegen und damit auch über die Art, wie wir Unfälle vermeiden.“
Die Dehnfähigkeit des Körpers lässt sich bis ins hohe Alter hinein verbessern. Für unser Dehnprogramm haben wir Übungen ausgesucht, die von jungen und älteren Radfahrern gleichermaßen absolviert werden können. Vorsicht gilt bei Muskelverletzungen, wie beispielsweise einer Zerrung. „In diesem Fall pausieren Sie bitte mit dem Dehnen des betroffenen Muskels bis die Beschwerden nachlassen“, rät unsere Expertin.
„Dehnen ist die Basis jedes gesunden Krafttrainings“, betont Ulrike Daubermann. Denn um seine volle Leistung zu entfalten, benötigt der Muskel Flexibilität. Aus diesem Grund steht das Beweglichkeitstraining am Anfang unserer dreiteiligen Serie. Für spürbare Effekte sollten Radfahrer ein- bis zweimal pro Woche rund eine halbe Stunde Zeit fürs Dehnen einplanen. Die Tageszeit oder die Umgebung spielen eine untergeordnete Rolle.
Dysbalancen beheben?
Dehnen lockert die Muskeln und beugt Verspannungen vor. Allerdings können bestehende muskuläre Dysbalancen durch Dehnen allein nicht beseitigt werden, warnen Ärzte und Physiotherapeuten. Dazu sei immer eine gleichzeitige Kräftigung des Gegenspielers nötig - am besten unter Anleitung eines erfahrenen Trainers oder Therapeuten!
Physio-Tipp!
Mit der Kraft des Atems: Ein ruhiger Atem unterstützt die Dehnung. Atmen Sie auch während der Anspannung normal weiter.
- Bewegen Sie sich sanft und lassen Sie Ihre Gedanken zu dem gedehnten Muskel wandern, bis sie dort eine deutliche Spannung spüren.
- Lässt der Zug in dieser Position nach einiger Zeit nach, können Sie die Dehnung weiter verstärken.
- Dehnen Sie immer nur so weit, bis sie einen leichten Zug im Muskel spüren.
- Vermeiden Sie wippende oder ruckartige Bewegungen.
5 Dehnübungen vor dem Radfahren: Aktiviere deinen Körper
Bevor du mit dem Radfahren beginnst, muss dein Körper aktiviert werden. Die Muskeln sind kalt und steif, was das Verletzungsrisiko erhöhen oder deine Leistung beeinträchtigen kann. Deshalb sind Dehnübungen für Radfahrer vor der Fahrt entscheidend, um die Durchblutung zu fördern, die Muskelfasern aufzuwärmen und die Flexibilität zu steigern. Diese Dehnübungen sollten dynamisch sein, mit kontrollierten Bewegungen, die dazu beitragen, die Muskulatur schrittweise zu lockern. Widme jedem Muskelbereich 15 bis 30 Sekunden und konzentriere dich auf die Beinmuskulatur, da sie beim Radfahren am meisten beansprucht wird. Eine gute Aufwärmroutine ermöglicht es dir, von der ersten Minute an effizienter und bequemer zu fahren, Beschwerden zu vermeiden und deine Ausdauer zu verbessern.
1. Waden-Dehnung
Die Wadenmuskulatur spielt eine entscheidende Rolle beim Treten, daher ist es wichtig, sie vor dem Radfahren zu aktivieren. Diese Dehnung verbessert die Durchblutung und beugt Muskelkrämpfen in den Beinen vor.
So führst du die Übung aus:
- Stelle dich aufrecht hin, mit den Füßen schulterbreit auseinander.
- Hebe die Fersen an, sodass du auf den Zehenspitzen stehst, und halte die Position für 2-3 Sekunden.
- Kehre in die Ausgangsposition zurück und wiederhole die Bewegung 2-3 Mal für jeweils 20 Sekunden.
2. Nacken-Aufwärmübung: Schütze deinen Nacken
Beim Radfahren, insbesondere auf langen Strecken, ist der Nacken ständiger Belastung ausgesetzt. Ein gutes Nacken-Aufwärmen hilft dir, Verspannungen zu vermeiden und Beschwerden im oberen Rückenbereich vorzubeugen.
So führst du die Übung aus:
- Halte den Rücken gerade und entspanne die Schultern.
- Bewege den Kopf in kleinen, langsamen Kreisen, 5 Wiederholungen in jede Richtung.
- Vermeide ruckartige Bewegungen und führe die Übung in einem ruhigen, kontrollierten Tempo aus.
- Wiederhole den Vorgang 2-3 Mal, bis du eine verbesserte Beweglichkeit spürst.
Diese Übung verbessert die Nackenflexibilität und lindert angesammelte Spannungen, sodass du bequemer fahren kannst.
3. Oberkörpermobilität: Aktiviere deinen Core und Rücken
Ein flexibler Oberkörper ist entscheidend, um eine bequeme Haltung auf dem Fahrrad zu bewahren und Überlastungen im unteren Rückenbereich zu vermeiden. Diese Übung verbessert die Beweglichkeit der Wirbelsäule und aktiviert die Muskeln des Bauches und des unteren Rückens.
So führst du die Übung aus:
- Stelle die Beine weit auseinander und halte sie gestreckt.
- Beuge den Oberkörper nach vorne und berühre mit der linken Hand den rechten Fuß.
- Halte die Position für 2-3 Sekunden und wiederhole die Bewegung auf der anderen Seite.
- Führe die Bewegung kontrolliert für 20 Sekunden aus und wiederhole sie 2-3 Mal.
Diese Übung verbessert nicht nur die Beweglichkeit des Oberkörpers, sondern aktiviert auch die Oberschenkelrückseite und hilft, Verspannungen im unteren Rücken zu vermeiden.
4. Schulteraktivierung: Mehr Stabilität und Kontrolle
Die Schultern spielen eine entscheidende Rolle beim Radfahren, da sie einen Teil des Körpergewichts tragen und zur Kontrolle des Lenkers beitragen. Steife Schultern können zu Ermüdung in Armen und Rücken führen, was sich negativ auf deine Haltung und deinen Komfort während der Fahrt auswirken kann.
So führst du die Übung aus:
- Stelle dich mit geradem Rücken hin und strecke die Arme seitlich aus.
- Mache kleine Kreisbewegungen nach vorne für 20 Sekunden.
- Wechsle die Richtung und führe Kreisbewegungen nach hinten für weitere 20 Sekunden aus.
- Wiederhole die Übung 2-3 Mal, um die Muskulatur vollständig zu aktivieren.
Diese Übung verbessert die Beweglichkeit der Schultern und reduziert Spannungen im oberen Körperbereich, was ein flüssigeres und stabileres Pedalieren ermöglicht.
5. Abduktoren-Dehnung: Mehr Mobilität und Kraft beim Treten
Die Abduktoren sind essenziell für die seitliche Beweglichkeit der Beine und die Stabilität auf dem Fahrrad. Flexible Abduktoren verbessern die Trettechnik und verringern das Verletzungsrisiko, insbesondere bei langen oder intensiven Fahrten.
So führst du die Übung aus:
- Stelle dich mit geradem Rücken hin und positioniere deine Füße leicht auseinander.
- Hebe ein Bein seitlich an, bis es einen Winkel von 90° mit dem Standbein bildet.
- Um das Gleichgewicht zu halten, kannst du dich sanft am Fahrrad abstützen.
- Führe 10 Wiederholungen pro Bein durch und achte darauf, die Muskelaktivierung zu spüren.
- Wiederhole die Übung 2-3 Mal pro Bein.
Diese Übung verbessert die Flexibilität und Stabilität der Beine, was zu einem effizienteren und komfortableren Pedaltritt führt.
5 Dehnübungen nach dem Radfahren: Entspannung und Muskelregeneration
Nach einer Radtour benötigen die Muskeln Entspannung, um Verspannungen zu vermeiden und die Erholung zu beschleunigen. Dehnübungen für Radfahrer nach dem Training helfen, die Müdigkeit zu reduzieren, die Durchblutung zu verbessern und Verletzungen vorzubeugen.
Wie werden sie richtig ausgeführt?
- Führe statische Dehnübungen durch, indem du jede Position ohne Wippen hältst.
- Dehne dich, bis du eine leichte Spannung spürst, aber vermeide Schmerzen.
- Halte jede Dehnung für 15 bis 30 Sekunden pro Muskel.
- Atme tief ein, um die Muskeln mit Sauerstoff zu versorgen und die Erholung zu fördern.
Diese Dehnübungen helfen, die Muskulatur nach der Anstrengung zu entspannen, Verspannungen zu vermeiden und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
1. Quadrizeps-Dehnung: Entlastung für die Beine
Der Quadrizeps ist einer der am meisten beanspruchten Muskeln beim Radfahren. Das Dehnen nach der Fahrt verringert die Steifheit, beugt Krämpfen vor und fördert eine schnellere Regeneration.
So führst du die Übung aus:
- Setze dich auf eine Matte mit geradem Rücken.
- Beuge ein Bein nach hinten und halte den Fuß mit der Hand fest.
- Ziehe den Fuß sanft in Richtung Gesäß, bis du die Dehnung spürst.
- Halte die Position für 20-30 Sekunden, ohne zu überdehnen.
- Wechsle das Bein und wiederhole die Übung 3-mal pro Seite.
Diese Dehnung reduziert die Belastung der Quadrizepsmuskulatur und verbessert die Flexibilität für die nächste Radtour.
2. Dehnung der hinteren Oberschenkelmuskulatur: Vermeidung von Muskelsteifheit
Die hinteren Oberschenkelmuskeln arbeiten während des Pedalierens intensiv und können nach einer Radtour angespannt sein. Eine gute Dehnung verbessert die Flexibilität und beugt Muskelbeschwerden vor.
So führst du die Übung aus:
- Setze dich auf eine Matte mit geradem Rücken.
- Strecke ein Bein aus und beuge das andere, wobei die Fußsohle an der Innenseite des gestreckten Beins liegt.
- Beuge dich langsam nach vorne und versuche, die Zehenspitzen zu berühren.
- Halte die Position 20-30 Sekunden, ohne zu überdehnen.
- Wiederhole die Übung 2-3 Mal pro Bein.
Diese Dehnung verringert die Steifheit und verbessert die Muskelflexibilität, was zu einer besseren Erholung nach dem Radfahren beiträgt.
3. Dehnung der Adduktoren: Mehr Beweglichkeit und weniger Spannung
Die Adduktoren neigen dazu, sich nach dem Radfahren zu verspannen, was die Hüftbeweglichkeit beeinträchtigen kann. Diese Dehnung hilft, die Muskeln zu entspannen und die Flexibilität zu verbessern.
So führst du die Übung aus:
- Setze dich auf eine Matte mit geradem Rücken.
- Beuge die Beine und bringe die Fußsohlen zusammen.
- Greife deine Knöchel mit den Händen und drücke die Knie mit den Ellenbogen sanft in Richtung Boden.
- Wenn du eine leichte Dehnung in der Leiste spürst, halte die Position für 30 Sekunden.
- Wiederhole die Übung 3 Mal, um die Muskulatur vollständig zu entspannen.
Diese Dehnung verringert die Steifheit in der Hüfte und verbessert die Beweglichkeit, was zu einer effektiveren Erholung nach dem Radfahren beiträgt.
4. Wirbelsäulendehnung: Entlastung für den Rücken
Nach einer Radtour sammelt sich oft Spannung im Rücken an, da die Haltung auf dem Lenker über längere Zeit beibehalten wird. Diese Dehnung entspannt den unteren Rücken und verbessert die Beweglichkeit der Wirbelsäule.
So führst du die Übung aus:
- Setze dich mit geradem Rücken auf den Boden.
- Strecke dein rechtes Bein aus und überkreuze das linke darüber, sodass der linke Fuß flach auf dem Boden steht.
- Platziere den rechten Ellenbogen auf dem linken Knie und drehe den Oberkörper nach links.
- Halte die Position für 15-20 Sekunden und wechsle dann die Seite.
- Wiederhole die Übung 3 Mal pro Seite.
Diese Dehnung reduziert Verspannungen im unteren Rücken und verbessert die Flexibilität der Wirbelsäule, was eine effektivere Erholung nach dem Radfahren unterstützt.
5. Ganzkörperdehnung: Entspannung für die gesamte Muskulatur
Zum Abschluss deiner Dehnroutine hilft dir diese Übung dabei, den ganzen Körper zu entspannen und nach dem Radfahren aufgestaute Spannungen zu lösen.
So führst du die Übung aus:
- Lege dich entspannt auf den Rücken auf eine Matte.
- Strecke Arme und Beine so weit wie möglich aus und spüre die Dehnung.
- Dehne auch deine Finger und Zehen aktiv.
- Halte die Position für 5-10 Sekunden und entspanne dann.
- Wiederhole die Übung 5 Mal für eine vollständige Entspannung.
Diese Dehnung hilft dabei, muskuläre Verspannungen zu lösen und sorgt für ein angenehmes Wohlbefinden nach einer intensiven Radtour.
Dehnen für Radfahrer - Übungen
Dehnen für Radfahrer - Seitlicher Nacken
Die zart ausgebildeten Nackenmuskeln vollbringen auf Tour Höchstleistungen, um den Kopf in einer überstreckten Position zu halten. Die vorwärts gerichtete Haltung der Arme begünstigt Verspannungen am seitlichen Nacken und an den Schultern zusätzlich.
Übung: Sie stehen aufrecht; der Kopf zieht nach oben in Richtung Decke, die Schultern sind abgesenkt. Neigen Sie nun den Kopf zur linken Seite und drehen am Ende der Bewegung die Nase in Richtung Boden. Bei Schwindel die Übung bitte aussetzen!
Effekt: Sie spüren die Dehnung in den Muskeln vom Ohransatz bis zur Schulter.
Ausführung: 20 bis 30 Sekunden halten und dann lösen; auf jeder Seite drei Wiederholungen.

Dehnen für Radfahrer - Brust & Arm
Die spezifische Armhaltung und der Griff am Lenker begünstigen Verkürzungen der Muskeln von Brust und Oberarmen und bewirken einen Zug auf die Schultergelenke. Vorteil des Dehnens: Eine gut gedehnte Brustmuskulatur gibt Organen wie Lunge und Herz mehr Platz für die Atmung.
Übung: Sie stehen in Schrittstellung parallel zu einer Wand: legen Sie Ihre linke Hand bei gestrecktem Arm nach hinten auf die Wand, das Handgelenk ist dabei um 90 Grad nach hinten geknickt. Ziehen Sie die linke Schulter bewusst nach unten und drehen dann den Oberkörper sanft weg von der Wand.
Effekt: Sie spüren eine Dehnung in Brust und Arm. Neben den Muskeln dehnt diese Übung den Medianus-Nerv und dient damit gleichzeitig als Prävention für das Karpaltunnel-Syndrom.
Ausführung: Dehnung 20 bis 30 Sekunden halten und dann lösen; auf jeder Seite drei Wiederholungen.

Dehnen für Radfahrer - Rücken
Die statische Haltearbeit auf dem Rad bedeutet eine ungewohnte Belastung für unseren auf Beweglichkeit ausgerichteten Rücken. Als Folge entstehen Verspannungen, die sich durch gezieltes Dehnen lockern lassen.
Übung: Sie stehen mit leicht geöffneten Beinen, die Fußspitzen zeigen nach vorne. Lassen Sie Ihre Hände langsam am Oberschenkel entlang zum Knie wandern, von dort weiter am Schienbein entlang zu den Füßen.
Effekt: Sie spüren die Dehnung im unteren und mittleren Rücken. Vorsicht: Bei akuten Rückenbeschwerden, z.B. Bandscheibenvorfall, diese Übung bitte aussetzen.
Ausführung: 20 bis 30 Sekunden halten und dann lösen; drei Wiederholungen.

Dehnen für Radfahrer - Vorderseite Oberschenkel
Die Vorderseite des Oberschenkels und der Hüftbeuger neigen durch den Bewegungsablauf beim Radfahren zu Verkürzungen. Dies kann negative Auswirkungen auf die Statik des Beckens haben.
Übung: Im Stand mit der linken Hand den linken Fuß greifen, dabei die Bauchmuskeln anspannen, damit das Becken nicht ins Hohlkreuz kippt; den Fuß in Richtung Gesäß ziehen, Oberschenkel parallel halten. Variante: Falls Ihre Muskeln nur wenig beweglich sind, können Sie ein Handtuch oder ein Seil um den Fuß legen und damit die Dehnung halten.
Effekt: Sie spüren die Dehnung im Bereich der Hüfte und Vorderseite des Oberschenkels.
Ausführung: Dehnung 20 bis 30 Sekunden halten und dann lösen; auf jeder Seite vier Wiederholungen.

Dehnen für Radfahrer - Wade
Wer kräftig pedaliert, verschafft seinen Waden ein Power-Workout - und provoziert Verkürzungen. Diese wiederum beeinträchtigen das reibungslose Zusammenspiel der Muskelgruppen im Bein.
Übung: Sie stehen hinter einem Stuhl und fassen dessen Lehne; treten Sie nun mit dem linken Bein einen großen Schritt nach hinten; das Körpergewicht lastet auf dem vorderen Bein; beide Fußspitzen zeigen nach vorne, das hintere Bein ist gestreckt. Drücken Sie in dieser Position die Ferse des hinteren Beins bewusst in den Boden.
Effekt: Sie spüren die Dehnung in der Wade.
Ausführung: Dehnung 20 bis 30 Sekunden halten und dann lösen; auf jeder Seite drei Wiederholungen.

Dehnen für Radfahrer - Rückseite Oberschenkel
Die Muskeln an der Rückseite der Oberschenkel beeinflussen maßgeblich die Beweglichkeit des Beckens. Vom Pedalieren sind sie häufig verspannt. Folge: Das Becken wird nach hinten gezogen und die natürliche Beugung der Wirbelsäule wird im Lendenbereich flach.
Übung: In Rückenlage mit beiden Händen das linke Bein umfassen, das rechte Bein liegt gestreckt auf dem Boden; dann das linke Bein so weit als möglich zum Oberkörper ziehen und langsam das Knie durchstrecken.
Effekt: Sie spüren eine Dehnung an der Oberschenkelrückseite.
Vorteile des Dehnens für Radfahrer
Dehnübungen für Radfahrer verbessern nicht nur die Flexibilität, sondern helfen auch dabei, Verletzungen vorzubeugen, die Muskelregeneration zu beschleunigen und die Leistung auf dem Fahrrad zu optimieren.
Warum solltest du dich vor und nach dem Radfahren dehnen?
- Verbessert die Durchblutung und die Sauerstoffversorgung der Muskeln.
- Reduziert das Verletzungsrisiko und beugt Überlastungen vor.
- Erhöht die Flexibilität und sorgt für eine bequemere Haltung beim Radfahren.
- Fördert die Gelenkbeweglichkeit und verhindert Steifheit in Beinen und Rücken.
- Beschleunigt die Muskelregeneration nach dem Training.
- Verringert Muskelverspannungen und entspannt den Körper.
- Optimiert die Körperhaltung, um Beschwerden und Schmerzen zu vermeiden.
- Steigert das Wohlbefinden nach dem Training.
- Hilft, Stress abzubauen und fördert die allgemeine Entspannung.
Dehnen ist entscheidend: Integriere diese Routine in dein Training!
Dehnübungen für Radfahrer sind ein wesentlicher Bestandteil des Trainings. Sie verbessern nicht nur die Flexibilität und Mobilität, sondern helfen auch dabei, Verletzungen vorzubeugen, Ermüdung zu reduzieren und die Erholung zu beschleunigen. Egal, ob vor der Fahrt oder nach einer intensiven Trainingseinheit - ein paar Minuten Dehnen können einen großen Unterschied für deine Leistung machen. Mit einer konsequenten Dehnroutine vermeidest du Muskelverspannungen und steigerst deinen Komfort auf dem Fahrrad. Mache das Dehnen zu einer Gewohnheit und genieße jede Fahrt mit einem stärkeren, flexibleren und besser vorbereiteten Körper. Fang noch heute an und spüre den Unterschied bei deiner nächsten Tour!
Verwandte Beiträge:
- Dehnübungen für Radfahrer: Ultimative Tipps für mehr Beweglichkeit und Leistung
- Dehnübungen nach dem Radfahren: So beugst du Muskelkater effektiv vor!
- Beinschmerzen nach Radfahren? Ursachen, Behandlung & Tipps zur Vorbeugung
- Fahrradwerkstatt Monheim am Rhein: Der Ultimative Guide für Reparatur und Service
- MTB Reifen 27.5 x 2.6 Test: Warum Schwalbe Eddy Current der Gamechanger für dein Bike ist!
Kommentar schreiben